Im Rahmen der Hauptvorstandsitzung der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten in Bayern e.V. am 15.02./10.02.2013 im Hotel Götzfried in Regensburg wurde viel darüber diskutiert, wie man dem Mitgliederschwund begegnen könnte. Ausnahmslos alle Regionalgruppen haben eigentlich die gleichen Probleme:
– Mitglieder sterben.
– Neue, vor allem jüngere Nierenkranke, interessieren sich nicht für eine Mitgliedschaft.
– Zu den Stammtischen oder zu den von der Regionalgruppenleitung organiserten Veranstaltungen kommen immer weniger Teilnehmer.
– Es finden sich keine Nachfolger für Vereinsvorstände bzw. Regionalgruppenleiter.
– Nur mit erheblichem Aufwand sind heute Mitglieder zu bewegen, an Mitgliederversammlungen teilzunehmen.
Es muss schon ein „Eventprogramm“ zusammengestellt werden -aber natürlich zu einem Schnäppchenpreis- , ansonsten interessieren Fahrten zu Mitgliederversammlungen auch keinen mehr. Vor ein paar Jahren noch hatten wir immer an die 50 Anmeldungen für die Fahrt zur MV. Heute reicht ein kleiner Bus und in zwei Jahren fahren wir vermutlich mit einem VW Golf. Daß wir annähernd 500 Mitglieder haben, sei nur nebenbei erwähnt!
Die Gründe für eine solche Entwicklung sind sicher in einer zunehmenden Individualisierung der Gesellschaft zu suchen. Es will sich keiner mehr in festgelegte Strukturen, wie z.B. in einen Verein, einpassen. Das System „Projektarbeit“, d.h. in diesem Zusammenhang, ich will schon irgendetwas machen, aber nur für eine begrenzte Zeit, und dann möchte ich wieder meine Ruhe haben, hat längst Einzug gehalten. Nur kann man so keine Vereinsstruktur aufrechterhalten. Jüngere Nierenkranke holen sich ihre Informationen über entsprechende Internetplattformen wie dialyse-online.de oder tauschen sich über soziale Netzwerke wie facebook oder twitter aus.
Was können wir dagegen tun?
Einige diskussionswürdige Vorschläge in der Sitzung waren z.B.: Prämienzahlung für Mitgliederwerbung, die Ausschreibung eines Wettbewerbs, wobei die Zentren mit den meisten neuen Mitgliedern entsprechende Preise erhalten sollen, Verlosung von Reisen oder Sachgegenstände für Werber usw.
Ein neuer Flyer, der auf der HV gezeigt wurde, sollte an die Zentren und auch an niedergelassene Nephrologen zur Weitergabe an die Patienten verschickt werden. Wichtig sind natürlich auch persönliche Kontakte der Regionalgruppenleitungen zu den Dialysezentren und deren Mitarbeitern.
Wir von den Regionalgruppen brauchen einen Zugang zu neuen Patienten, um denen dann vermitteln zu können, wie wichtig eine starker Interessenverband ist. Auch wenn der einzelne Patient kein Interesse am Vereinsleben hat, muß an seine Solidarität appelliert werden. Nur mit vielen Mitgliedern kann eine Patientenvereinigung überhaupt etwas bewirken. Gemeinsam sind wir stark. Es wird immer wieder versucht werden, Dialyseleistungen oder auch andere Kassenleistungen zu kürzen. Hier ist Widerstand angesagt. Dies ist für mich das Hauptargument für eine Mitgliedschaft!
Ein „Medienbeauftragter“, der sich ausschließlich mit unserer Webpräsenz und den sozialen Netzwerken wie Facebook usw. beschäftigt, wäre wünschenswert. Auf rein ehrenamtlicher Basis finden wir aber niemanden. Meines erachtens sollte der gezielte Einsatz von Sponsorengeldern für die Mitgliederwerbung ein Schwerpunkt bei der nächsten HV sein.